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Die verglasten Hörmann Industrie-Sectionaltore machen die vom Bauherrn

gewünschte Transparenz möglich. (Vorherige Seite)

Die privateren Bereiche der Feuerwache sind mit einer Metallfassade

versehen. (Unten)

Niederländische Architektur ist eindeutig anders. Es wird

ihr zwar gerne und oft nachgesagt, weniger Konventionen

zu kennen – doch bei genauerer Betrachtung ist auch das

unkonventionelle Bauen unserer Nachbarn durchaus histo-

risch verankert. Das Feuerwehrhaus der Stadt Almere ist mit

seiner maximalen Transparenz jedenfalls ein architektonisch

gelungenes Beispiel dafür. Die Stadt Almere ist mit 40 Jahren

blutjung und auf trockengelegten Flächen des Ijsselmeeres

gebaut. Doch die kurze Stadtgeschichte hindert die Bürger

nicht daran, alte niederländische Traditionen zu pflegen.

Als die Arnheimer Architekten GAJ jedenfalls den Auftrag

erhielten, eine neue „Brandweer“ zu bauen, da wurde von

Beginn an klargestellt, dass diese möglichst transparent

ausfallen sollte. Die Feuerwehrleute sind alle fest angestellt,

und die Offenheit und Transparenz, die Niederländer in ihren

eigenen Wohnungen gewohnt sind, verlangten sie auch

von diesem öffentlichen Gebäude. Passanten sollten vom

Gehweg aus genau sehen können, was die Feuerwehrleute

in der Fahrzeughalle und in ihren Büros alles tun. Deshalb

schufen die Architekten auch eine verglaste Hülle und setzten

die transparenten Hörmann Industrie-Sectionaltore ALR F42

Thermo ein, die durch thermisch getrennte Aluminium-Profile

eine hohe Wärmedämmung ermöglichen. Die Offenheit musste

so an keiner relevanten Stelle des Gebäudes unterbrochen

werden. Das gilt auch für das Innere: Die modernen Büros

haben Glastrennwände, und wer gerade am Schreibtisch

sitzt, kann den Kollegen in der Fahrzeughalle beim Warten der

Feuerwehrautos zusehen. „Het nieuwe werken“ nennen die

Niederländer diese Arbeitsphilosophie, die Kommunikation und

angenehme Arbeitsplätze in den Vordergrund stellt. Die nötige

Effizienz stellt sich dabei automatisch ein. Auf Transparenz

wird nur verzichtet, wo es funktional sinnlos ist – oder zu privat

wird. Toiletten und Schlafräume kommen ohne Glaswände

aus, der Kommandant hat ein abgeschirmtes Büro. Auch

im Falle des Waschplatzes für die Fahrzeuge verzichteten

die Architekten auf die Glaswände. Vermutlich wäre es zu

aufwendig gewesen, immer wieder die Wasserspritzer von

der Verglasung zu entfernen. Bei der Wahl der Baustoffe

entschieden sich die Architekten für Holz. Die geschlossenen

Fassaden wurden mit Metallelementen verkleidet. Und in den

Innenräumen geht es eindeutig fröhlicher und unkonventio-

neller zu, als man es in Deutschland von derartigen Gebäuden

gewohnt ist. Die Möbel und Leuchten sind jedenfalls im besten

niederländischen Sinne zeitgemäß und wohnlich.

BRANDWEER IN ALMERE