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Sportspektakel

Fußball im Stadion FK Krasnodar

von gmp Architekten von Gerkan, Marg und Partner

Fußball kann so einfach sein. In Krasnodar wünschte sich ein lokaler Milliardär einen eigenen, völlig neuen Club – und baute gleich noch sein Stadion dazu. Seither kicken die Spieler des FK Krasnodar in einer spektakulären Arena von gmp Architekten – und ihre ersten Gegner auf dem neuen Rasen waren die Spieler von Schalke 04.


Standort: Ulitsa Razvedchika Leonova 1, Krasnodar, RU
Bauherr: OOO Investstroy, Kaliningrad, RU
Architekt (Entwurf inkl. Freiraumplanung): gmp Architekten von Gerkan, Marg und Partner, Hamburg, DE
Fertigstellung: 2016
Hörmann Produkte: Rolltore DD, Rollgitter Classic, Stahltüren STS/STU, Stahl-Hofschiebetor HSS


Edle Materialwahl: Bodenplatten aus schwarzem Basalt sowie Lamellenverkleidung aus eloxiertem Aluminium sind in Stadien selten zu finden.

Sergei Nikolajewitsch Galizki wurde als Einzelhändler reich, zählt zu den wohlhabendsten Russen und rangiert laut „Forbes“ weltweit auf Platz 202. Mit 40 gründete er seinen eigenen Fußballclub und mit 50 gönnte er sich ein Stadion. Und weil der Inhaber der Handelskette „Magnit“ Qualität zu schätzen weiß, beauftragte er damit das deutsche Architekturbüro gmp Architekten – ausgewiesene Experten für Stadien aller Art und beinahe schon abonniert auf den Bau von Fußballarenen für die FIFA-Weltmeisterschaften.

Zu diesem erlauchten Kreis zählt das Stadion in Krasnodar trotz der WM in Russland zwar nicht – an internationalen Gästen mangelt es dem Verein aber keineswegs. Denn seit 2014 kicken die Russen in der UEFA Europa League, haben es dabei auch mit deutschen Clubs zu tun und schafften es bisher einmal bis ins Viertelfinale, wo sie erst an Celta Vigo scheiterten. Sergei Nikolajewitsch Galizki macht als höchst erfolgreicher Unternehmer selten Kompromisse. Und ebenso kompromisslos ist auch sein neues Stadion. gmp Architekten entwarfen ihm eine Fußballarena reinsten Wassers, ausschließlich ausgelegt auf die Bedürfnisse der Fußballfans und mit dem Ziel, ein großes Spektakel zu liefern.

Brot und Zirkusspiele
Im antiken Rom interessierte sich das Volk zeitweise nicht mehr für Politik und nur noch für „panem et circenses“. Zumindest der bauliche Topos der daraus entstandenen Arenen-Architektur hat es bis in die russische Millionenstadt geschafft. Mit dem Kolosseum und all den vergleichbaren Amphitheater-Bauten des römischen Reiches hat das Stadion in Krasnodar aber nicht nur die Grundform und die Fassadenunterteilung gemeinsam. Die Architekten verwendeten als Werkstoff auch den klassischen hellen Travertin, der die meisten Bauten Roms prägte und nun das neue Stadion mit seinen kannelierten Pilastern symbolisch überhöht.

Galiseum
Wembley, Maracana, Wankdorf oder die Glückauf-Kampfbahn waren Stadien, die durch legendäre Spiele in Jahrzehnten zu beinahe religiösen Weihestätten des Fußballs wurden. So viel Zeit hatte man in Krasnodar allerdings nicht. Das Stadion sollte sofort zum Fußball-Tempel werden, und weil das Spiwel für einen echten Fußballfan eben beinahe etwas Religiöses hat, sind die in Krasnodar verwendeten Stilmittel auch durchaus angemessen. Ebenso bewährt wie das Grundkonzept und die Fassadengliederung ist das Tribünendach. Die Architekten entschieden sich für eine leichte Ringseilkonstruktion mit einer zweilagigen Membran aus Glasgewebe, die mit Polytetrafluorethylen (besser bekannt als „Teflon“) beschichtet ist.

Darunter hängen die Flutlichtanlage und die Infrarotheizung für die Zuschauerränge. Denn Krasnodar liegt zwar in einer submediterranen Klimaregion, aber auch kurz vor dem Kaukasus und kennt im Winter durchaus sehr frostige Tage. So klassisch das Stadionkonzept ist – so innovativ ist der riesige, umlaufende Videoscreen zwischen Dach und Zuschauerrängen. Auf 4700 Quadratmetern können die 33.000 Zuschauer hochauflösende Bilder sehen. Diese weltweit offenbar noch immer einzigartige Fläche sorgt dafür, dass die hochverdichtete Atmosphäre in dieser reinrassigen Fußballarena durch die Videobilder noch weiter aufgeladen wird. Die Architekten von gmp bauten für Sergei Nikolajewitsch Galizki kein Allerweltsstadion – und dies weiß man auch in Krasnodar. Denn vor Ort wird es – sicher nicht ganz unzutreffend und mit Bezug auf das antike Vorbild in Rom – „Galiseum“ genannt.

Heller Travertin ist das Material der klassischen Arenen des alten Rom. In Krasnodar wurde ganz bewusst auf diesen Werkstoff zurückgegriffen.

Hörmann Expertise:
Schiebe- und Rolltore sowie Stahltüren

Die Durchfahrt auf das Stadiongelände wird mit dem Hofschiebetor HSS aus stabilen Stahlprofilen abgeschlossen. Durch die freitragende Konstruktion kann dadurch auf Fundamentarbeiten nahezu und auf eine Führungsschienenmontage komplett verzichtet werden. Dadurch können selbst Eis, Schnee oder grobe Verschmutzungen dem reibungslosen Torlauf praktisch nichts anhaben. Um große Toröffnungen, aber auch kleinere Öffnungen wie in diesem Fall die Verkaufsstellen der Imbissbuden abzuschließen, eignen sich Hörmann Rolltore DD. Damit der Verschleiß am Torbehang gering gehalten wird, sind sie mit einem Einlauftrichter versehen. Die Zufahrten zur Tiefgarage sind mit Rollgittern von Hörmann ausgestattet, die sich beim Öffnen kompakt hinter dem Sturz aufwickeln, sodass seitlich und im Deckenbereich keine wertvolle Fläche verloren geht. Zusätzlich sind 120 stumpf einschlagende Stahltüren verbaut worden. Kombiniert mit entsprechenden Blockzargen, entsteht so eine beidseitige Flächenbündigkeit von Türblatt und Zargen. Deshalb sind diese anmutigen Funktionstüren vor allem in anspruchsvoller Architektur zu finden.

Standort: Ulitsa Razvedchika Leonova 1, Krasnodar, RU
Bauherr: OOO Investstroy, Kaliningrad, RU
Architekt (Entwurf inkl. Freiraumplanung): gmp Architekten von Gerkan, Marg und Partner, Hamburg, DE
Tragwerksplanung (Dach): sbp schlaich bergermann partner, Stuttgart, DE
Tragwerksplanung (Fassade, Stadion): Esta Construction Co LTD, Istanbul, TR
Generalunternehmer: Esta Construction Co LTD, Istanbul, TR
Lichtplanung: Conceptlicht GmbH, Esta Construction Co LTD, Philips
Medien- und Nachrichtentechnik: AlphaLed, Edelweiss Audio Ltd, Esta Construction Co LTD
Wegeleitsystem: Art. Lebedev Studio, Moskau, RU
Akustik: Edelweiss Audio Ltd, Moskau, RU
Sitzplätze: 33.000, 480 VIP und 3600 Business
Größe des Stadions: 320 m x 241 m x 48 m
Dachfläche: 22.500 m²
Fertigstellung: 2016
Fotos: Marcus Bredt, Berlin, DE / Gennadiy Guryev, Krasnodar, RU
Hörmann Produkte: Rolltore DD, Rollgitter Classic, Stahltüren STS/STU, Stahl-Hofschiebetor HSS

Die Zufahrt zur Tiefgarage wird von Rollgittern abgeschlossen.
Nur Befugte dürfen das Hofschiebetor passieren.
Rolltore schließen die Imbissbuden ab.
Robust und edel: Stumpf einschlagende Stahltüren.
Die Nebentür für den Personendurchgang ist ansichtsgleich zum Rollgitter gestaltet.
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