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Emotionen

Das uralte Bedürfnis nach Schutz

Was vermittelt Sicherheit im architektonischen Kontext – und warum? In einer Zeit, in der unsere gebaute Umwelt immer stärker auf Transparenz und Offenheit setzt, rückt ein uraltes menschliches Bedürfnis wieder ins Zentrum: Das Bedürfnis nach Schutz. Alexandra Abel spürt in diesem Essay den vielschichtigen Dimensionen des Gefühls von Sicherheit nach.

Was ist Sicherheit? Ein Grundbedürfnis? Eine Selbstverständ­lich­keit in unserem Lebensalltag? Oder ein Vorrecht für Privi­legierte? Eine Illusion? Ein Gefängnis? Und was hat Sicherheit mit Architektur und Kontextplanung zu tun? Seit Menschen bauen, tun sie dies, um sicher und geschützt zu sein. Und ganz gleich, ob es die Höhlen der Neandertaler sind, die nur gefunden und mit einem Stein vor dem Eingang versehen wurden, oder die Langhütten, Pfahlbauten, Lehmhäuser der Jungsteinzeit – die wichtigsten Ansprüche, die man damals ans Wohnen gestellt hat, liegen noch heute in unseren Genen, versteckt unter einem dünnen Firnis aus Zivilisation.

Ursprünglich sogar ohne Vorhänge geplant: das Farnsworth House von Ludwig Mies van der Rohe.
Instinktiv sitzen wir in Restaurants wie der Les Haras Brasserie lieber mit dem Rücken zur Wand. Das Phänomen hat einen Namen: Prospect-Refuge-Theorie.

Prospect-Refuge-Theorie
Wir wollen geschützt sein vor Kälte, Regen, Unwetter, Hitze, vor wilden Tieren und feindlichen Menschen. Und wir brauchen diesen Schutz für unsere Vorräte, für unser Feuer, für uns selbst und die unseren. Deshalb bevorzugen wir gemäß der Prospect-Refuge-Theorie damals wie heute Orte, an denen wir möglichst weit sehen können, ohne selbst gesehen zu werden (Appleton, 1984): die schützende Wand hinter uns und die Aussicht vor uns – so wie bei dem Felsüberhang von Sibhudu in Südafrika, in dessen Boden sich zahlreiche Spuren unserer Vorfahren finden lassen. Und damals wie heute staffeln sich die Sicherheitsansprüche, die wir an unseren Aufenthaltsort stellen, und wir dosieren unsere Bedürfnisse: vom Beutezug unserer Vorfahren, bei dem sie automatisch nicht völlig sicher waren, bis hin zum nächtlichen Schlaf am Feuer. Wenn wir draußen unterwegs sind, wählen wir nach Möglichkeit den Weg am Waldrand mit Blick ins Tal. In der Nacht dagegen würde uns der Schutz der Bäume nicht genügen. Wir brauchen die absolute Gewissheit, dass uns in diesem hilflosen Zustand niemand sehen oder erreichen kann, und schieben an der Eingangstür einen zusätzlichen Riegel vor.

Freie Platzwahl
Die Prospect-Refuge-Theorie ist auch deshalb so bekannt geworden, weil wir ihre Kernaussage nachvollziehen können. Das klassische Beispiel hierfür ist die Platzwahl in einem Restaurant. Wenn wir frei entscheiden können, wählen wir den Tisch an der Wand und dort wiederum den Platz mit dem Rücken zur Wand. Aber warum? Nur aus Gründen der Sicherheit? Ja, wir haben von dort aus die beste Übersicht, sehen mögliche Gefahren und Fluchtwege. Aber an der Wand steht oft auch ein Sofa mit gepolsterter Rückenlehne. Zugleich ist es dort wahrscheinlich am wärmsten, weil es bei den anderen Plätzen, die mehr im offenen Raum liegen, etwas zieht. Außerdem kann man von der Wand aus ganz gemütlich alle Leute im Raum beobachten, ohne selbst beobachtet zu werden. Diejenigen dagegen, die mit dem Rücken zum Raum sitzen, hören Geräusche und spüren Bewegungen, die sie nicht deuten und einordnen können. Sicherheit ist also ein Bedürfnis, das wir seit unseren evolutionären Anfängen in uns tragen. Es ist eines unserer primärsten Bedürfnisse, aber je nach Situation bestimmt es uns mehr oder weniger. Und es ist nur ein Bedürfnis neben vielen anderen.

Architekturikone
Wenden wir nun den Blick ab von der Steinzeithöhle und dem begehrtesten Platz im Restaurant und betrachten wir eine der größten, vielleicht die größte Architekturikone der Moderne: das Farnsworth House von Ludwig Mies van der Rohe, Illinois, USA, 1950/51. Es ist ohne Zweifel sehr fotogen, gerahmt von uralten Bäumen, Himmel und weitem Land. Völlig ohne ge­­bau­te Konkur­renz schwebt das schmale weiße Fundament über dem Boden, erheben sich die weißen Säulen zwischen den Glasflächen in den Himmel. Ein Hauch von Architektur, so scheint es, in uralter unberührter Natur. Solche und ähnlich fotogene Monolithe bestimmen bis heute die Bildwelt vieler Magazine. Aber kann man Architektur nur aufgrund ihrer Ästhetik beurteilen? Hätten sich die Steinzeitmenschen hierhin zum Schlafen zurückgezogen? 

Große Bühne
Edith Farnsworth, die Bauherrin, war eine alleinstehende Frau. Sie wünschte sich einen Rückzugsort, um sich am Wochenende von ihrer anstrengenden Arbeit als Ärztin zu erholen. Wie hat sie sich wohl gefühlt, wenn sie am Abend aufstand und vom Sessel ins Bad schlenderte? Wie die Haupt­darstellerin eines einsamen Theaterstücks auf einer gut ausgeleuchteten Bühne? Von den potenziellen Zuschauern draußen in der Dunkelheit nur durch unsichtbare Fenster ge­trennt? Nicht einmal Vorhänge hatte der Architekt zunächst für sie vorgesehen, genauso wenig wie Bilder an den Wän­den und Deko-Nippes. Tatsächlich hielt Edith Farnsworth das Haus für unbewohnbar und zog, vor allem allerdings auch wegen der Baukosten, vor Gericht. 
Das Farnsworth House ist bis heute die Stilikone der Moder­ne, und nach wie vor bestimmen bodentiefe Fenster, möglichst leere Wände und fluide Raumfluchten die Wohnträume vieler Menschen: My home is my castle – auch wenn das Schloss aus Glas jedem Sicherheitsgedanken zu widersprechen scheint. 

Berg und Burg im Rücken, freier Blick auf das Tal: Die Prospect-Refuge-Theorie gilt auch für historische Städte wie Briançon in Frankreich.
Trabantenstädte und Plattenbausiedlungen funktionieren oft nur in der Theorie. Pruitt-Igoe im amerikanischen St. Louis existierte nur 15 Jahre.

Pruitt-Igoe
Aber vielleicht lässt sich das Motiv der lichtdurchfluteten Weite in Hinblick auf unsere menschlichen Bedürfnisse differenzierter gestalten und dann besser in einen Kon­text von Mehrfamilienhäusern oder gar von sozialem Wohnungsbau transferieren und mit sozioökologischer und ökonomischer Fairness in Einklang bringen? Denn die Mehrheit der Menschen etwa in Deutschland wohnt nicht in Einfamilienhäusern, und es gibt auch nicht für jeden von uns ein mehrere Hektar großes Landschaftsreservat vor der Haustür. Unsere Wohnrealitäten unterscheiden sich in extremster Weise, – je nach Stadt und Land und je nach sozioökonomischem Status. Und dem Farnsworth House steht als Metapher für moderne Architektur Pruitt-Igoe entgegen: ein städtebaulich isolierter und ghettoisier­ter Sozialwohnungskomplex aus 33 elfstöckigen Scheiben­hochhäusern, in dem von 1955/56 bis 1972 rund 12.000 Menschen auf engstem Raum zusammenlebten.

Theorie und Praxis
Als das gigantische Projekt Anfang der ­1950er-Jahre in St. Louis gebaut wurde, feierte man es zunächst als bahn­­­brechende Vision zur Bekämpfung der Armut. Hier hatten die Be­woh­ner nicht nur Innentoiletten und elektrisch­es Licht. Der Entwurf von Minoru Yamasaki versuchte auch, die Lebens­qualität der Menschen durch ­bedürfnis­ge­rech­te Gestaltung zu verbessern: Die sogenannten ­Skip-stop- Fahrstühle hielten nur in jedem dritten Stock. In diesen hervor­gehobenen Geschossen befanden sich Gemeinschaftseinrichtungen wie Waschküchen und Trocken­räume. Dadurch sollten die sozialen Beziehungen der Bewoh­ner gefördert und Baukosten eingespart werden. Die bunt gefliesten Laubengänge waren Dorfplätzen nachempfunden. Hier sollten Kinder spielen, Menschen in ihrer Freizeit zusammenkommen. Nur wenige Jahre später waren viele der Fenster in diesen Laubengängen zerbrochen, die Fahrstühle zu gefährlichen, übelriechenden Orten geworden.

Gescheitert
Warum wurde dieser Komplex zu einem so unsicheren, verwahrlosten Ort? Zahllose Theorien, Studien und Debatten arbeiten sich seither an dem Phänomen Pruitt-Igoe ab wie beispielsweise die Broken-Windows-Theorie von Wilson und Kelling (1982), die Defensible-Space-Theorie von Newman (1996) oder die ausführliche soziopolitische Analyse von Horlitz (2015). Die Antwort auf die Frage nach dem Warum ist wichtig, denn auch wenn Pruitt-Igoe ab 1972 gesprengt wurde, Scheibenhochhäuser ähnlicher Bauart stehen noch heute, auch hier in Deutschland, und einige von ihnen sind ebenfalls zu No-Go-Areas geworden wie beispielsweise Kölnberg. 

Drinnen und draußen – zwischen Schutz und Teilhabe
Die moderne Architektur öffnet das Wohnen nach außen, bringt Licht, Sonne, Weite, Aussicht ins Innere der Gebäude. Das ist ein gewaltiger Vorteil gegenüber den eher introvertierten Bauten, die ihr in unserem kulturellen Kontext vorausgingen. 90 Prozent unserer Zeit verbringen wir nach Evans‘ und McCoys vielzitiertem Artikel „When buildings don´t work: The role of architecture in human health“ in gebauten Räumen (1998). Die Natur, die uns so guttut, sehen wir dabei im besten Fall durch ein Fenster. 

Architektur kann sich durchaus dafür verantwortlich fühlen, uns in Kontakt mit Natur zu bringen. Nicht nur, weil wir in ihr so viel Zeit verbringen, sondern auch, weil sie der Inbegriff menschlicher Aneignung ist. Dort, wo Architektur entsteht, verschwindet Natur. Aber dieser Kontakt mit Natur muss nicht unbedingt bedeuten, dass wir hinter bodentiefen Fenstern stehen und in unsere zurechtgestutzten Gärten oder auf unsere grau melierten Stadtlandschaften schauen. Gestaltung kann die Aufenthaltsqualität in der Nähe der Fenster erhöhen – und dies auch im Kontext von Mehrfamilienhäusern –, ohne dass diese bodentief sein müssen, zum Beispiel durch Nischen, in denen wir, angelehnt an einen vertieften Fensterrahmen, im Sitzen die Aussicht genießen können, sozusagen fast unsichtbar und mit der Höhlenwand im Rücken. 

Privatheit und Begegnung 
Der Mensch ist ein soziales Wesen. Nichts tut uns so gut wie soziale Unterstützung, Freundschaft und Liebe. Voraus­setzung für jede positive Begegnung mit anderen ist allerdings, dass wir die Wahl haben zwischen Privatheit und Interaktion. Hatten wir Menschen jenen Wunsch nach Schutz unserer Privatsphäre schon immer? Oder ist er entstanden, weil wir heute so gedrängt wohnen und zugleich stärker reflektieren, wer wir sind und wie wir sind? Nach Pastalan (1970) brauchen wir genau wegen dieser Verpflichtung zur Selbstdarstellung Auszeiten, in denen wir unzensiert wir selbst sein können, ohne Wertung durch andere, so wie Schauspieler vor oder nach der Vorstellung in ihrer Garderobe. Wissen die Gestalter jener bodentiefen Fenster und jener fluiden Raumstrukturen um diesen Wunsch? Vielleicht wollen wir von der Straße aus nicht gesehen werden, wenn wir uns als Familie am Esstisch versammeln, und kompensieren deshalb die transparente Gestaltung durch dicke Vorhänge? Wie lebt man in einem loftartigen Grundriss mit einem Teenager zusammen? Gerade in jener Phase sind gut verschließbare Türen und schützende Wände unerlässlich als Garant für psychohygienische Auszeiten. 

Mitdenken
Und wie verhält es sich im Kontext großer Gebäudekomplexe mit dem Schutz der Privatheit und mit der Freiwilligkeit und der Qualität von Begegnungen? Treffen beispielsweise im Kontext von ghettoisierten Quartiersarealen wie Kölnberg vulnerable Bewohner auf engstem Raum zusammen, ist Privatheit nur in den eigenen vier Wänden möglich und dort je nach Wanddicke und Sichtachse der Fenster und des Balkons auch nur eingeschränkt. Treppenhäuser, Flure, Fahrstühle werden zu öffentlichen, mitunter als gefährlich empfundenen Orten. Der Zugang zu ihnen ist nicht geschützt, die Bewohner sind einander oft nicht oder kaum bekannt. Zusätzlich sind dies Orte, die weder Übersicht noch Rückzug bieten, von uns also sowieso als potenziell unsicher wahrgenommen werden. Semi-private Begegnungsflächen mit hoher Aufenthaltsqualität wie Spielplätze, Bibliotheken, Gemeinschaftsküchen sind oft nicht vorhanden oder werden organisatorisch und sozialpsychologisch nicht begleitet. Was Horlitz (2015) in ihrer soziopolitischen Analyse für Pruitt-Igoe aufzeigt, gilt bis heute für alle Gebäudekomplexe mit ähnlichem Hintergrund. Es reicht nicht, Gemeinschaftsareale wie die Laubengänge zu planen und zu bauen. Ihr Betrieb und ihr Erhalt müssen über den Moment der Fertigstellung hinaus organisatorisch und finanziell gesichert sein. Architekten sollten diesen Aspekt aufzeigen und mitdenken, denn davon wird abhängen, ob ihr Entwurf funktioniert oder an der Nutzung scheitert. Und wir als Gesellschaft sollten diskutieren, welche Wohn- und Umgebungsstandards wir allen Menschen quasi als Grundrechte zugestehen wollen. 

Stress, Selbstwirksamkeit und Herausforderung 
Nach Maslow, dem Erfinder der Bedürfnispyramide, ist Sicherheit unser drängendstes Bedürfnis, sobald wir unsere physiologischen Grundbedürfnisse wie Atmen, Essen und Trinken gestillt haben. Auf das Überleben im Moment folgt der Wunsch nach längerfristiger Existenzperspektive. Aber es ist ein komplexes Bedürfnis, weil Sicherheit nicht nur ein objektiver Zustand, sondern auch ein subjektives Gefühl ist. Deshalb bezeichnet Maslow es als „Bedürfnisensemble“ und umschreibt es mit folgenden Stichworten: „Sicherheit; Stabilität; Geborgenheit; Schutz; Angstfreiheit; Bedürfnis nach Struktur, Ordnung, Gesetz, Grenzen; Schutzkraft; und so fort“ (Maslow, 2018, S. 66ff).

Affordanz
Fünf Dimensionen geben nach Evans und McCoy (1998) in diesem Sinn Sicherheit und wirken dadurch Stress entgegen: ein mittleres Level an Stimulation, eine hohe Kohärenz (Verständlichkeit) von Umgebungen, Affordanz, Kontrollmöglichkeiten und Restorativität. 
Besonders beliebt im Kontext der Gestaltung ist der Affor­danz­begriff von James J. Gibson (1979). Ihm zufolge ist eine Umwelt oder eine Gestaltung affordant, wenn unsere Interaktion mit ihr mühelos und intuitiv gelingt. Eine Tür ist affordant, wenn der Nutzende sofort weiß, wo man sie anfassen muss und in welche Richtung sie aufschwingen wird. Umgebungen, die wir nicht verstehen, die auf die Dauer überstimulierend und nicht regenerativ sind und die wir nicht verlassen oder verändern können, machen dagegen krank, weil sie Stress und ein Gefühl der Hilflosigkeit erzeugen: Das gilt häufig für Großraumbüros, aber auch für Wohnkomplexe wie Kölnberg.

Selbstwirksamkeit
Diesem Gefühl der Hilflosigkeit entgegen steht die Erfah­rung von Selbstwirksamkeit. Dazu allerdings brauchen wir Herausforderungen, nicht immer, aber manchmal. Orientierungslosigkeit ist im Krankenhaus nicht erwünscht, wenn wir voller Panik nach einem schwerkranken Angehöri­gen suchen. In einer Gartenlandschaft allerdings kann sie, verbunden mit dem Gefühl des Findens und Entdeckens, zum Genuss werden. 
Seit den Anfängen der Menschheit sind es Herausfor­der­un­gen, an denen wir uns weiterentwickeln. Durch sie trainieren wir unsere Anpassungsfähigkeit, unsere Leistungsfähigkeit, unsere körperliche und geistige Beweglichkeit. Bewältigbare Herausforderungen vermitteln uns das Gefühl von Selbst­wirk­­samkeit und Selbstvertrauen. All das brauchen wir zu­­sätz­lich zur Sicherheit – und zwar lebenslang. Bei altersgerechtem Wohnen denken wir normalerweise an eine Ge­staltung, die uns alle Gefahren und Hindernisse aus dem Weg räumt: Zimmerübergänge ohne Schwellen, große, leicht zu bedienende Lichtschalter, gemütliche Sessel am Fenster.

Herausforderung
In den Reversible Destiny Lofts von Shusaku Arakawa und Madeline Gins (2005) in Tokio ist der Boden dagegen uneben. Jeder Schritt wird zur Herausforderung für unseren Gleichgewichtssinn. Lichtschalter muss man suchen, sich bücken und strecken, um sie zu erreichen. Auf den Balkon kommt man nur, wenn man durch den Ausgang kriecht. Selbst wenn wir es nicht bis zu unserem Lebensende schaffen, hier wohnen zu bleiben, hält uns diese Umgebung vielleicht länger fit als das altersgerechte Apartment mit maximaler Sicherheit.
Denn wir wollen ja nicht nur sicher aufbewahrt werden in Architektur, wir wollen uns verändern und entwickeln können. Unsicherheit und Veränderung gehören wohl zusammen. Deshalb brauchen wir Räume, die aneignungsoffen sind: verschiebbare Wandelemente im Farnsworth House? Experimentierflächen im sozialen Wohnungsbau, die zum Beispiel für einen gemeinschaftlich betriebenen Beauty-Salon genutzt werden können? Die schützende Felswand hinter uns und die freie Weite vor uns, voller Abenteuer und Herausforderungen?

Dr. phil. Dipl. Psych. Alexandra Abel
geboren 1969 in Germersheim,
studierte Philosophie, Germanistik und Psychologie an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg. Sie lehrte über zehn Jahre an der Bauhaus-Universität Weimar Architekturpsychologie, Architekturwahrnehmung, Architektur und Gesundheit. Schwerpunkte ihrer Arbeit sind bedürfnisorientierte Architektur, Relevanz der gebauten und der natürlichen Umwelt für das Wohlbefinden des Menschen und des gesamten Ökosystems, Impulse zu einer gesamtgesellschaftlichen Debatte zu ökologischer, ökonomischer und generativer Fairness.
www.architekturpsychologie.online

Dr. phil. Dipl. Psych. Alexandra Abel
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