Eine erfolgreiche Wiederbelebung lokaler Bautraditionen muss keinesfalls ins dekorativ Folkloristische abgleiten. Die Luxusvillen am Yangcheng Lake in Suzhou stehen für den Anspruch der Architekten Lyndon Neri & Rossana Hu, auf subtile Weise eine Symbiose aus chinesischen Wohntraditionen und internationalen Standards zu schaffen.
Standort: 199 Yangchenghuan Road, Yangcheng Lake, Suzhou, CN
Architekt: Neri&Hu Design and Research Office, Shanghai, CN
Fertigstellung: 2016
Hörmann Produkte: Top Security Haustüren mit RC 3 Sicherheitsausstattung (Vertrieb auf dem asiatischen Markt)
Chinesische Eigenheimbesitzer lieben traditionelle Innenhöfe. Sie tun dies seit wenigstens 2500 Jahren, und jeder dort kennt diese Art des Wohnhauses unter dem Namen Siheyuan. Mehrere dieser dicht aneinander gebauten Häuser bildeten ein Viertel – und in der Addition die ganze Stadt. Aber chinesische Immobilienkäufer des 21. Jahrhunderts lieben auch global erfolgreiche Architektur nach ursprünglich westlichem Vorbild. An den Versuch einer Symbiose west-östlicher Bautraditionen wagten sich die Architekten Lyndon Neri & Rossana Hu aus Shanghai, als sie am Rand der Millionenstadt Suzhou eine Siedlung aus 50 Eigenheimen schufen, die beiderlei Ansprüchen gerecht werden. Für den europäischen Betrachter ist der Erfolg dieses Experiments indes nicht auf Anhieb zu entschlüsseln. Auf einer massiven Basis aus gräulichen Ziegeln ruhen die weiß verputzten Obergeschosse und wirken recht europäisch. Die beiden langen Abfolgen aus weißen Landvillen könnten so auch problemlos an der Berliner Havel oder an einem niederländischen Kanal stehen.
Traditionelle chinesische Motive
Entsprechend der chinesischen Bautradition ergeben sich die geschützten Innenhöfe erst aus der Aneinanderreihung der einzelnen Gebäude. Auch die Vorzonen und die Stege in den vorgelagerten See nehmen Motive der traditionellen chinesischen Gartenbaukunst wieder auf – und gerade in Suzhou ist dies von besonderer Bedeutung. Die uralte Stadt ist in ihrem Kern von zahlreichen historischen Kanälen durchzogen, bietet Parks, die durch den Weltkulturerbestatus geschützt wurden, und zelebrierte schon immer einen besonderen Bezug zum Wasser. Heute ist Suzhou eine Boomtown an der Schnellbahnstrecke zwischen Shanghai und Peking und bevorzugter Standort internationaler Konzerne. Der direkte Bezug dieser Villen zum „Yangcheng Lake“ ist in diesem Falle also mehr als eine attraktive bauliche Zutat. Sie sind Teil des Genius loci. Auch in ihrer Materialität knüpfen die Villen an Traditionen an. Das Ziegelmauerwerk des Basisgeschosses beispielsweise ist für den europäischen Betrachter einfach nur grau – der ortskundige Chinese dagegen erkennt darin den seit Jahrtausenden bevorzugten Baustoff seiner Region.
Die Öffentlichkeit im Erdgeschoss
Im Inneren der Häuser dominieren delikate Oberflächen und sorgsam ausgeführte Details – komplettiert mit dem Besten, was die deutsche Bauzuliefererindustrie an Ausstattungsgegenständen – von der Armatur bis zur Tür – zu bieten hat. Doch auch hier finden sich immer wieder Details, die zwischen den Bautraditionen vermitteln. Besonders deutlich wird der chinesische Einfluss in der Analyse der Grundrisse. Im Untergeschoss sind Funktionsflächen sowie der Technikraum und das Quartier des Dienstmädchens angeordnet. Alle „öffentlichen“ Funktionen des Hauses werden im Erdgeschoss konzentriert und von Ziegelmauerwerk umschlossen. Das Obergeschoss ist dagegen konsequent dem Privaten vorbehalten. Das „öffentliche“ Wohnzimmer und der geschützte Innenhof dienen vor allem repräsentativen Zwecken und der Bewirtung der Gäste. Ein zweiter und wirklich privater Wohnbereich ist im Obergeschoss zwischen den Schlafzimmern angeordnet. Hier findet das eigentliche Familienleben statt. Dass die jeweils 600 Quadratmeter großen Villen – je nach Variante – gar kein Kinderzimmer bieten oder nur ein einziges, das war im Ursprung zwar der ehemaligen „Ein-Kind-Politik“ geschuldet. Inzwischen haben sich die Familien des aufstrebenden chinesischen Mittelstands aber auch hier vielen hochentwickelten westlichen Staaten angenähert und beschränken sich nur allzu gerne und ganz freiwillig auf ein einziges Kind.
Das Spiel von Materialität und Farbe ist eines der Qualitätsmerkmale dieser Siedlung. Ist es im Obergeschoss weißer Putz, der mit warmem Holz korrespondiert, sind es im Erdgeschoss die regional typischen gräulichen Ziegel und die Vollverglasung, die den Charakter des Gebäudes ausmachen. Farblich passend zur anthrazitfarbenen Pfosten-Riegel-Konstruktion der Glasfassade bilden die geschosshohen Eingangstüren aus Stahlblech von Hörmann den Zugang zu den 50 Villen. Je nach Grundriss sind sie flankiert von feststehenden Seitenteilen aus Glas. Die Türen bestehen aus zwei Flügeln: der normalen Eingangstür und einem fixierten, bei Bedarf zu öffnenden Seitenteil; die Türblätter bestehen aus Stahlblechen und einer Kerndämmung aus PU-Hartschaum mit einem Dämmwert von UD = 1,7 W / (m2K). Für einen hohen Einbruchschutz sind in den Villen Türen mit einer besonders einbruchhemmenden Sicherheitsausstattung verbaut. Um die Eleganz der Gebäude zu unterstreichen, wählten die Architekten schlichte, längliche Türgriffe aus Edelstahl. Die Top Security Haustüren werden ausschließlich auf dem asiatischen Markt angeboten.
Standort: 199 Yangchenghuan Road, Yangcheng Lake, Suzhou, CN
Architekt: Neri&Hu Design and Research Office, Shanghai, CN
Innenarchitekt: Neri&Hu Design and Research Office, Shanghai, CN
Brutto-Grundfläche: 50 Villen je 600 m2
Fertigstellung: 2016
Fotos: Pedro Pegenaute, Pamplona, ES
Hörmann Produkte: Top Security Haustüren mit RC 3 Sicherheitsausstattung (Vertrieb auf dem asiatischen Markt)