Wo es früher nur Wüste gab, da kann Architektur täglich neu erfunden werden. So wurde Dubai zum Sammelbecken spektakulärer Bauten. Citterio & Viel verfolgten mit ihrem Entwurf für ein Luxushotel ein komplexeres Ziel. Das Resultat ist eine Melange aus klassischer Gestaltung im Stile des weltbekannten römischen Juweliers, zeitgenössischer italienischer Architektur und arabischer Ornamentik.
Standort: Jumeirah 2, Dubai, AE
Bauherr: Bulgari, Rom, IT
Architekt: Antonio Citterio Patricia Viel and Partners
Fertigstellung: 2017
Hörmann Produkte: Rolltore Decotherm DD, Sectionaltore SPU F42 - Micrograin, Sammelgaragentore ET 500
Luxus hat viele Namen. Einer der bekanntesten lautet „Bulgari“. Ursprünglich beschäftigte sich der Juwelier aus Rom ausschließlich mit Schmuck. Doch weil sich aus einer derart erfolgreichen Marke noch weitaus mehr machen ließ, entschlossen sich die Römer schon früh zum „Brand Scope“, also zur Übertragung der Markenidentität auf verwandte Produktfelder wie Lederwaren, Uhren oder Parfums. 2001 begann die Kooperation mit dem Hotelkonzern Marriott. Seit 2004 gibt es die ersten Bulgari Hotels. Und mit der Zugehörigkeit zum Reich des Luxusgüter-Konzerns LVMH wird die Expansion weiter zügig vorangetrieben. Konsequenterweise entstanden die neuen 5-Sterne-Häuser nur in Regionen, in denen Bescheidenheit keine Zier ist, sondern Luxus gern gesehen und noch viel lieber auch offensiv gezeigt wird. Neben London, Mailand und Moskau zählen dazu natürlich vor allem die prosperierenden asiatischen Metropolen im Nahen und Fernen Osten – und neuerdings eben auch in Dubai.
Perfektion im Detail
Für die Architekten Antonio Citterio und Patricia Viel, die regelmäßig für die Gestaltung der Bulgari Hotels zuständig sind, war die Arbeit in Dubai eine besondere Herausforderung. Denn wo ganze Städte zum Jahrmarkt architektonischer Eitelkeit werden, da helfen auch keine weiteren plakativen baulichen Spektakel. Was bleibt, um sich von der Masse abzuheben, ist die absolute Perfektion im Detail, die jene besondere Atmosphäre entstehen lässt, für die Bulgari bekannt sein möchte. Die architektonische Großform des 101-Zimmer-Hotels ist deshalb keineswegs spektakulär. Das Hauptgebäude, die 20 privaten Hotel-Villen, sechs weitere Wohngebäude mit 173 Appartements, 15 weitere private Wohnhäuser und die erste Bulgari Marina mit Yachtclub sollen in der städtebaulichen Anordnung entfernt an ein traditionelles süditalienisches Fischerdorf erinnern. Alle Bauten stehen am Beginn der künstlichen Insel Jumeirah Bay Island, die aus dem Weltall betrachtet die Form eines Seepferdchens haben soll. Die anderen künstlichen Inseln „The Palm“ und „The World“ liegen in unmittelbarer Nähe.
Methodik islamischer Ornamentik
Das Ziel des Entwurfs war eine Melange aus klassischer Gestaltung im Stile Bulgaris, zeitgenössischer italienischer Architektur und nahöstlichen Anklängen. Um Letzteres zu erreichen, wurde die Methodik – nicht jedoch die Form – traditioneller islamischer Ornamentik als Inspiration für die zahlreichen Oberflächen verwendet, die das Hotel nun sowohl im Inneren als auch an der Fassade prägen. Aufgrund des islamischen Bilderverbots entwickelte sich in Arabien bekanntlich eine besonders aufwendige Ornamentik. Vor allem aber bleibt dem Besucher die Fassade des Bulgari in Erinnerung, die in ihrer komplexen Asymmetrie einem dichten Geäst aus Korallen gleicht. Als vertikale Flächen knüpfen sie an die maurischen Maschrabiyya an, jene halbtransparenten Gitterwerke, mit denen Privatheit gewahrt und Räume zoniert wurden. Horizontal eingesetzt werden sie zu klassischen „Brise Soleil“– was wörtlich übersetzt „Sonnenbrecher“ heißt. Diese hauptsächlich von Le Corbusier in die moderne Architektur eingeführten Bauteile entstammen gleichfalls ursprünglich dem nordafrikanischen und arabischen Raum und dienten bereits dort als Schutz vor der Sonne. In ihrer hoch dekorativen Weiterentwicklung ist es im Wesentlichen dieser „Brise Soleil“ des Hotels zuzuschreiben, dass die angestrebte Symbiose aus europäischem und nahöstlichem Luxus im Bulgari Dubai auch tatsächlich gelingt.
Die Fassaden der Villen sind mit hellen, beigefarbenen Steinplatten verkleidet. Die ans Hauptgebäude anschließenden Garagen setzen sich durch schmalere, rostrot gestrichene Holzpaneele ab. Den Zugang zu den Garagen bilden jeweils zwei Hörmann Sammelgaragentore ET 500, die mit demselben Material wie die Fassade beschichtet sind. Sie setzen sich dennoch von ihr ab, da die Tore ein wenig nach innen und nicht bündig mit der Fassade platziert sind. Zudem stammen von Hörmann weitere Sectionaltore. Sie bestehen aus 42 mm starken Torlamellen, die mit PU ausgeschäumt sind. Die Oberfläche besteht aus einer pulverbeschichteten Stahloberfläche, in die ein Wellenprofil eingeprägt ist. Dadurch ergeben sich dezente Licht- und Schatteneffekte. Ein Teil dieser Tore wird über einen WA-300-, der andere Teil über einen Supramatic-HT-Antrieb gesteuert. Den Zugang zur Tiefgarage bilden Rolltore der Serie Decotherm DD, die über einen Direktantrieb gesteuert werden und über schnelle Öffnungsgeschwindigkeiten verfügen. Die Rolltore haben nur eine geringfügige Einbautiefe und wickeln sich während der Öffnung platzsparend hinter der Laibung auf.
Standort: Jumeirah 2, Dubai, AE
Bauherr: Bulgari, Rom, IT
Architekt: Antonio Citterio Patricia Viel and Partners
Raumprogramm: 101 Zimmer und Suiten, 20 Villen
Kulinarisches: 8 Bars und Restaurants
Spa: 1700 m²
Fertigstellung: 2017
Fotos: Bulgari, Rom, IT / Nicole Lüttecke, Dubai, AE
Verarbeiter: Alec Engineering & Contracting, Dubai, AE
Hörmann Produkte: Rolltore Decotherm DD, Sectionaltore SPU F42 - Micrograin, Sammelgaragentore ET 500